Angehörige und Depression
Hypnosetherapie bei depression für angehörige in Bremen
Angehörige von Menschen, die unter einer Depression leiden, leiden oft mit. Leben die Betroffenen im gleichen Haushalt, ist man mit dieser Krankheit direkt konfrontiert.
Es liegt nahe, dass man helfen will. Gleichzeitig steht man oft vor der Frage, wie man sein eigenes Leben noch bewältigen kann. Daher ist es auch wichtig, den richtigen Umgang mit sich selbst zu finden. Denn niemanden ist geholfen, wenn auch Sie sich in die Niedergeschlagenheit und Ratlosigkeit begeben.
Wie kann ich einem Menschen mit Depression helfen?
Erst einmal gilt es zu verstehen, was eine Depression ist und wie diese von Betroffenen erlebt wird. Hierbei stehen Angehörige vielleicht auch vor dem Problem, dass ein depressiver Mensch oft nur bedingt über seine Krankheit sprechen kann. Nicht, weil er nicht will. Es fehlt schlicht die Kraft hierzu.
Klienten, die mit einer Depression zu uns kommen beschrieben Ihren Zustand als „Mantel aus Blei“ oder „Ein Leben in einem giftigen Nebel“. In akuten Phasen geht das Erleben über eine Antriebs- und Lustlosigkeit mit ständigen Grübelgedanken weit hinaus. Der Körper und die Psyche scheinen abzuschalten, einfachste Tätigkeiten scheinen unmöglich. Dies beginnt mit dem morgendlichen Aufstehen, Duschen oder Nahrungsaufnahme. Aber eigentlich wird der gesamte Tag als schwer und sinnlos erlebt.
Dies führt auch oft dazu, dass depressive Menschen wenig Kraft haben, sich um einen Ausweg aus dieser Krankheit zu bemühen. Wir haben oft erlebt, dass Klienten lange brauchten, bis sie sich bei uns gemeldet haben. Mag ein Anruf oder eine Email für viele Menschen keine große Aufgabe sein, ist diese für Menschen mit einer Depression manchmal unmöglich. Auch das Einhalten von regelmäßigen Therapieterminen kann schwer sein.
Eine Depression ist eine ernsthafte Krankheit. Ein depressiver Mensch wünscht sich nichts sehnlicher, als wieder ein kraftvolles, fröhliches Leben zu führen. Dies ist aber sehr viel leichter gesagt als getan. Somit führen Ratschläge wie: „mach doch mal was Schönes“ oder „Raff Dich doch mal auf und geh raus“ zu wenig Erfolg. Der Betroffene kann dies nicht annehmen, weil eigentlich schöne Dinge von ihm nicht als schön empfunden werden, sondern oft als anstrengend. Ob dies der Restaurantbesuch ist oder der Spaziergang bei schönem Wetter.
Zugang zu einem Menschen mit Depression findet man am ehesten, wenn man seinen Zustand versteht und sich auf seine Ebene begibt. Also keinen Tatendrang an den Tag legt, sondern einfach nur da ist das verlangsamte Leben mitlebt.
Ein Angehöriger kann dies aber nur bedingt, denn man will und darf sich diese Traurigkeit nicht dauerhaft zu eigen machen.
Man kann aber dabei unterstützen, einen Weg aus der Depression zu finden. Denn es gibt Wege.
Behandlung durch Medikamente
Die Gabe von Psychopharmaka, sogenannte Antidepressiva, können ein erster Schritt sein.
Eine Depression ist organisch betrachtet ein Mangel an Serotonin. Serotonin ist der Botenstoff im Gehirn, der die Stimmung positiv reguliert. Antidepressiva greifen in den Serotoninhaushalt im Gehirn ein, indem sie die Aufnahme des Stoffes effektiver machen. Dies führt oft erst zu einer Steigerung des Antriebs und dann der Stimmung.
Antidepressiva haben zwar Nebenwirkungen, die bei modernen Medikamenten aber weit weniger massiv auftreten als noch vor einigen Jahren. Somit sollten diese Medikamente als eine ernsthafte Option in Betracht gezogen und nicht von vorn herein verteufelt werden.
Wichtig ist dabei aber zu wissen, wie mit der Gabe von Antidepressiva umzugehen ist. Sie werden „eingeschlichen“, d.h., die Dosis wird über einige Wochen stetig erhöht. Die Wirkung zeigt sich daher auch erst nach einigen Wochen.
Besondere Vorsicht ist bei der Absetzung oder Änderung des Medikaments geboten. Auf gar keinen Fall darf ein Antidepressiva ohne Rücksprache des verschreibenden Arztes von jetzt auf gleich abgesetzt werden. Sie müssen „ausgeschlichen“ werden, also die tägliche Dosis langsam über einen längeren Zeitraum reduzieren.
Ein häufiger Fehler ist zu glauben, dass man das Medikament bei Einsetzen der Wirkung nicht mehr braucht, da es einem ja jetzt besser geht. Setzt man ein Antidepressiva von jetzt auf gleich ab, ist eine verheerende Folge sehr wahrscheinlich. Dies ist meist ein noch tieferer Absturz in die Depression.
Psychotherapie
Ist die Gabe von Antidepressiva oft ein erster Schritt, der Erleichterung verschaffen kann, kann einen Depression auch durch eine Psychotherapie behandelt werden.
Eine Hypnosetherapie ist hier eine Option.
Weitere Optionen sind die Tiefenpsychologie oder Verhaltenstherapie oder Gesprächstherapie. Diese werden im Gegensatz zur Hypnosetherapie i.d.R. von der Krankenkasse übernommen. Der erste Schritt ist das Gespräch mit dem Hausarzt, der in die Therapie überweisen kann.
Ein Problem bei diesen Therapieformen kann aber sein, dass Wartezeiten auf einen Therapieplatz einige Monate betragen können. Eine Selbstzahlertherapie, wie z.B. die Hypnosetherapie kann häufig schneller begonnen werden. Bei beträgt die Wartezeit für ein Erstgespräch 1-2 Wochen, der Therapiebeginn erfolgt innerhalb von 1-2 Monaten.
Weitere Therapieansätze sind die Lichttherapie, Ergotherapie oder die Integrative Psychotherapie. Die Integrative Psychotherapie vereint viele Therapieformen und passt diese auf den Patienten an.
Letztlich ist eine Psychotherapie hoch individuell. D.h., dass man nie sagen kann, welche Therapieform für diesen einen Patienten passend ist, da jeder unterschiedlich auf verschiedenen Therapieformen reagiert. Es bleibt also erst einmal leider nur ein Ausprobieren. Die Wahrscheinlichkeit eine geeignete Therapieform zu finden ist dann aber durchaus gegeben.
Eine schnell wirksame Therapieform bei Depression ist Sport. Kann der Betroffene die Kraft aufbringen einen Sport auszuüben, kann dies unmittelbar zu einer Erleichterung führen.
Suizidalität und Psychosen
In schweren Fällen ist die Gefahr einer Suizidalität gegeben. Sehen Betroffene das Fortführen ihres Lebens als absolut sinnlos an, weil es sich so schwer anfühlt und sich ja eh nichts ändert, können Selbstmordgedanken auftreten. Der Gedanke selber führt zwar nicht zwangsläufig zum Suizid, die Gefahr ist aber gegeben.
Sollte ein Ihnen nahestehender Mensch solche Gedanken äußern, müssen Sie dies ernst nehmen. Es spricht auch nichts dagegen, von sich aus nach diesen Gedanken zu fragen. Viele Menschen glauben, dass man Selbstmordgedanken erschafft, wenn man Betroffene gezielt danach fragt. Das ist aber falsch. Hat ein Betroffener keine Selbstmordgedanken, so werden Sie ihm diese auch nicht einreden können. Hat er sie aber, nur nie darüber gesprochen, empfinden viele Menschen es als eine Erleichterung hierüber sprechen zu können. Bleiben Sie also zum Thema Suizid im Gespräch mit Ihrem Angehörigen.
Fühlen Sie sich überfordert, was sehr verständlich ist, dann sollten Sie Hilfe suchen. Dies kann ein schneller Gang zu einem Psychiater oder Hausarzt sein. Aber auch die Einweisung in einer Klinik, wo der Patient unter Kontrolle ist. In Bremen sind das Krankenhaus Ost und die Ameos Klinik auf psychische Notfälle spezialisiert.
In akuten Fällen ist ein Anruf bei der Polizei der richtige Weg. Diese muss sich um einen suizidalen Notfall kümmern. Eine weitere Option ist ein Anruf beim Sozialpsychiatrischen Dienst.
In seltenen und sehr schweren Fällen gehen Depressionen mit Psychosen einher.
Psychosen sind Wahrnehmungsstörungen, bei denen Betroffene die Realität anders Wahrnehmen. Es kann zum Beispiel zu Halluzinationen oder Illusionen kommen. Das heißt, dass Menschen, die von einer Psychose betroffen sind Dinge sehen, die in der Realität nicht existieren.
In diesen Fällen ist ärztliche Hilfe dringend erforderlich.
Eine Hypnosetherapie ist dann leider nicht möglich.
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