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Behandler und Autor: Marco Richter

Ausgangssituation 

Eine Klientin bittet um therapeutische Hilfe, da sie eine Trennungsangst bearbeiten will. 

Die Klientin ist seit Jahren in einer Beziehung mit ihrem Partner, empfindet diese aber toxisch. Aus ihrer Sicht gibt sie sehr viel mehr also sie bekommt. Sie ist sich vom Verstand her darüber bewusst, dass ihr die Beziehung nicht guttut und sie diese beenden muss. Der Gedanke an eine Trennung löst bei ihr aber so starke Ängste aus, dass sie diesen nicht zulässt.

Ihr Partner geht kaum auf sie ein und übt ein ständiges Wechselspiel aus Nähe und Distanz. Sie sehen sich nur einige Male im Monat, zum Zeitpunkt der ersten Sitzung haben sie sich 4 Wochen nicht gesehen. Beide wohnen in der gleichen Stadt. 

Aus der Historie er Klientin geht eine sehr viel arbeitende Mutter hervor, die physisch sowie emotional eher abwesend war. Der Vater hat die Erziehung der Kinder übernommen und übte eine Ambivalenz aus liebevoller Zuneigung und Strenge, bis hin zu physischer Gewalt aus. 

1. Hypnosesitzung

Vor der ersten Sitzung bereitet sich die Klientin durch ein Hypnose Vorbereitung Audio vor, das ihr von uns zur Verfügung gestellt wird. 

In der Hypnose wird die Klientin in eine Landschaft geführt, die sie zunächst als weit und erst angenehm erlebt. Die Landschaft verändert sich zunehmend. Der Klientin geht es schlechter, ohne dass sie das Gefühl genau beschreiben kann. Hier leite ich in die Hypnoanalyse ein. 

Rückführung (Hypnoanalyse) 

Erlebte Situationen

Die Klientin erlebt sich sofort in der Wohnung ihrer Kindheit. Sie ist in einem ihr bekannten Raum und wartet darauf, dass jemand kommt und sie wahrnimmt. An Gefühlen nimmt sie kaum etwas wahr, es ist am ehesten der Wunsch, dass sie aus ihrer Einsamkeit geholt und gesehen wird. (Im Nachgespräch beschreibt die Klientin dies als das Grundgefühl ihrer Kindheit, war aber überrascht, dies in der Hypnose so authentisch zu erleben).

Auflösung der Ursache 

Ich lasse dieses Bild von der heutigen, erwachsenen Klientin aus der Distanz betrachten und die Klientin dann in das Bild hineingehen. So, dass diese nun im gleichen Raum wie das kleine Mädchen ist. Die Klientin im heutigen Alter übernimmt nun die Aufgabe, die ihre Eltern, besonders die Mutter, nicht übernommen haben: das Kind annehmen und das Gefühl geben, geliebt zu werden. 

Dies funktioniert in der Hypnose an dieser Stelle sehr gut. Der kindliche Anteil der Klientin erlebt hierdurch, dass eine Zuwendung von außen nicht unbedingt nötig ist, um sich mit sich selber gut und zufrieden zu fühlen.

Nach der Hypnoanalyse erlebt sich die Klientin wieder in der Landschaft und trifft dort noch einmal auf das kleine Mädchen. 

Die Sitzung endet mit einer Metapher.

Dauer der Trance: 1:51 h

Befund zur 2. Sitzung

Die Klientin berichtet, dass sie sich nach der Sitzung befreit gefühlt habe. 

Das gute Gefühl habe sich in den Tagen nach der Sitzung eher verfestigt. Sie habe sehr viel weniger Gedanken an ihren Partner gehabt, auch keinen Drang, ihn zu kontaktieren. Stattdessen habe sie Momente erlebt, in denen sie ihr heutiges Leben, ihre Wohnung und ihr soziales Umfeld sehr viel mehr genossen hat als früher. 

2. Hypnosesitzung

In dieser Sitzung arbeiten wir u.a. mit der Yager Therapie, die bei der Klientin sehr gut funktioniert. 

Weiterhin wird die Klientin mit der Methode des ungebetenen Hausgastes in ein Haus geführt, in dem sie auf die Ursache ihrer Trennungsangst stößt. In der Trance kann sie diese aus dem Haus entfernen. 

Im Anschluss wird mit einer Progression gearbeitet, in der die Klientin ein Bild in dem Haus findet. Auf diesem Bild sieht sie sich bei sich zu Hause. In Assoziation, also in das Bild hineingehend, erlebt sie sich in ihrer Wohnung als „zufrieden und angekommen“.

Die Trance endet mit einigen individuellen Suggestionen, die ich im Vorfeld vorbereitet hatte. 

Zum Abschluss der Sitzung üben wir eine einfache Form der Selbsthypnose, die die Klientin zu Hause anwenden möchte. 

Dauer der Trance: 1:35 h

Befund zur 3. Sitzung

Die Klientin berichtet, dass es ihr noch besser ginge. Sie habe jetzt gar keinen Drang mehr gespürt, sich bei ihrem Partner zu melden und geht davon aus, dass die Beziehung jetzt ein Ende finden wird. Damit kann sie jetzt sehr gut leben. Angstgedanken kommen hier nicht mehr auf. 

3. Hypnosesitzung

Die Klientin wird in der Trance in einen Raum geführt, in dem sie Zettel an den Wänden findet. Ich suggeriere, dass diese noch die Trennungsangst auslösen könnten. Sie vernichtet diese in einem Feuer. 

Auch in dieser Sitzung arbeiten wir dann wieder mit der Yager Therapie. 

Die Trance schließt, indem die Klientin in einen Fels geführt wird und das Gefühl der Stärke erlebt. 

Dauer der Trance: 1:40 h

Zur weiteren Unterstützung wird der Klientin ein Selbsthypnose Audio erstellt. In diesem werden die Inhalte der Trancen noch einmal so aufgearbeitet, dass die Klientin diese in einer geführten Selbsthypnose zu Hause erleben und ihren Therapieerfolg damit nachhaltig vertiefen kann. 

Therapieergebnis 

Die Klientin meldet sich schriftlich, bedankt sich für die Sitzungen und sagt weitere geplante Sitzungen ab, da sie ihr Therapieziel als erreicht sieht. Sie beschreibt, dass sie froh sei, etwas „scheinbar unlösbares“ in ihrem Leben gelöst zu haben. 

Trennungsangst, Beziehungs- und Lebenskrisen sind ein häufiger Grund aus dem uns Klienten aufsuchen. Gerade das Lösen aus toxischen Beziehungen wird oft als Therapieziel angegeben. Erfahren Sie hier mehr darüber, wie eine Hypnosetherapie hier aufgebaut ist.

Einige Tipps zum Umgang mit toxischen Beziehungen jenseits einer Hypnosetherapie gibt die Zeitschrift Freundin.